Meditation mit dem Sakrament des Waldes: Ayahuasca


Schon in den Veden kannte man die pfortenöffnende Wirkung bestimmter Pflanzen. So wie von den vedischen Sehern dieser Soma-Trank qua Mittler zwischen den Sphären genutzt und verehrt wurde, dient wenn schon Ayahuasca qua heilige Medizin und qua Schlüssel.

Feierlich gekleidet trifft sich eine kleine verschworene Vertrautheit von Wallfahren und spirituellen Suchern, die sich an den Lianen dieser Ayahuasca in ihren seelischen Tiefen abseilen und zu ihren geistigen Höhen emporschwingen wollen. Freudvoll, freilich wenn schon mit einer gewissen Ehrfurcht, nimmt ein jeder seinen Sportpokal mit dem Sakrament unter Gebeten und Segnungen entgegen. Hat dies bittere Getränk vorerst seinen Weg die Kehle hinab, warten nicht mehr da in Stille hinaus die ersten gefundenen Regungen dieser „Medizin“, wie sie wenn schon trivial genannt wird. Offenbart sie dann in kleinen Schritten ihr Licht, beginnt ein seltsamer Reihen: Tiefsinn Stille wechselt mit innigen Gesängen, Tanz oder den Klängen von verschiedenen Instrumenten. Mal weint Leckermaul, oder dies laute Würgen und Erbrechen eines anderen erfüllt den Raum. Nur geredet wird kaum.

Niemand braucht hier große Erklärungen – hier geht es ums Versiert, Wahrnehmen und Erspüren. Manchmal enervieren uralte Wehtun hinaus, und tiefste Ängste die Erlaubnis haben sich zeigen. Dann tragen andere, die schon irgendwas erfahrener sind, günstiger ein Stück des Weges. Nicht selten geschieht es, dass einer glaubte, er würde nun sterben, nur ist es nicht dieser Leib, sondern ein Stück Identität, die einer Häutung bedarf. Hexe Verstrickungen und Fremdenergien werden gelöst, vielerorts begleitet von Erbrechen, Durchfall oder wenn schon Tränen. Beziehungen zu geliebten Menschen die Erlaubnis haben betrachtet und gereinigt werden, und mit den Väter wird nicht selten Frieden geschlossen. Was auch immer findet seinen Sitzplatz. Man kommt sich sehr nah, und wenn dieser Abend zu Finale geht, fühlt man sich nicht mehr da geborgen wie in einer großen Familie. So trifft man sich mehr oder weniger regelmäßig immer wieder, um zusammen diesem zu reinigenden Erkenntnisweg zu nachstellen.

Dasjenige uralte Zeremonie dieses Sakraments hat seinen weiten Weg jenseits den Atlantischer Ozean gefunden: Indigene Schamanen aus Südamerika und Kirchen aus Brasilien nach sich ziehen viele Menschen hier inspiriert und so eine eigene Ritualkultur in unseren Breitengraden erschaffen. Zumeist gebildete, durch viele Schulen dieser Meditation, des Yoga und dieser Therapie selbsterfahrene Menschen, finden sich in solchen Umwälzen, die sich im Geheimen treffen, schnell wie die alten Hexen und Hexer zu Zeiten dieser Inquisition.


Ähnliche Artikel

Nora Sporn

Bloggerin Nora Sporn erforscht vegane Lebensweisen, Hexerei, Esoterik, Yoga, Tarot, Kinderspielzeug, Hoodoo und Voodoo.

Persönlicher Favorit

Gesponsert

Erkunden